Jetzt möchte ich Euch etwas über den Japan Rail Pass berichten.
Japan Rail, abgekürzt JR, ist die größte der japanischen Eisenbahnen. Es gibt noch einige kleinere, private Bahnen, die aber vorwiegend im regionalen Bereich fahren.
Als Ausländer kann man sich in der Heimat einen Gutschein für den Japan Rail Pass kaufen und zwar für eine, zwei oder drei Wochen. Ich habe diesmal einen für drei Wochen gekauft. Kosten: 450 €. Das erscheint viel, aber die Bahnpreise in Japan sind sehr hoch. Da ich in den 3 Wochen fast nur unterwegs war und sehr lange Strecken zurückgelegt habe, hat er sich mehr als rentiert. Allein die Fahrten von Beppu nach Sendai und Sendai nach Hokkaido wären schon teurer gewesen, als der Pass. Also eine gute Einrichtung!
Bis auf die allermodernsten und schnellsten Züge, z.B. den Nozomi, kann man mit dem JRP mit allen Zügen fahren. Natürlich und gerade mit dem Shinkansen, der in etwa mit unserem ICE vergleichbar ist.
Wenn ich über meine Erfahrungen mit der japanischen Bahn berichte, so sage ich vorweg:
Wer einmal in Japan mit dem Zug gefahren ist, möchte nie wieder Deutsche Bahn fahren!
Es fängt an mit der Pünktlichkeit. Nach den Zügen der japanischen Bahnen kann man die Uhr stellen, aber nicht den Minutenzeiger, sondern den Sekundenzeiger! In Wikipedia habe ich gelesen, dass die Pünktlichkeit der Shinkasen international konkurrenzlos ist. Alle Shinkansenzüge zusammengerechnet fahren pro Tag unter 5 Minuten Verspätung ein. Hat ein Lokführer mehr als 15 Sekunden Verspätung, muss er sich schriftlich verantworten.
Der Ticket- und Reservierungsschalter im Bahnhof von Sendai ist immer voll besetzt. Etwa 12 Angestellte kümmern sich freundlich um deine Anliegen. Nie habe ich ein mürrisches oder unfreundliches Gesicht gesehen. Selbst bei schwierigen und langwierigen Bestellungen (unser Ticketkauf und die Reservierungen für die Fahrten nach und in Hokkaido waren dafür ein typisches Beispiel) bleiben die jungen Angestellten freundlich, höflich und immer hilfsbereit. Und das habe ich überall erlebt. Man wünscht manchem deutschen Bahnbeamten mal ein einwöchiges Praktikum in Japan, um dort zu lernen, was Kundenfreundlichkeit heißt.
Der Shinkansen fährt auf einem eigenen Bahngleis, also getrennt vom Regional-, Nah- und Güterverkehr. Das Gleisbett ist häufig aufgeständert verlegt, man hat dadurch einen völlig freien Blick auf die Landschaft und die Städte, die angefahren werden. In den großen Bahnhöfen sind Schranken auf dem Bahnsteig, die erst nach Stillstand des Zuges geöffnet werden. Damit sind unbeabsichtigte Unfälle ausgeschlossen. Obwohl Japan neben Finnland die höchste Selbstmordrate in der Welt hält, werfen sich die potentiellen Selbstmörder nicht vor den Zug!
Seit der Einführung des Shinkansen im Jahre 1964 (pünktlich zu den olympischen Sommerspielen in Tokio) ist es zu keinem Unfall mit Todesfolgen gekommen und dies in einem Land, das als extrem erdbebengefährdet bekannt ist.
Zwischen Sendai und Tokio verkehrt in kurzen Abständen der Tohoku Shinkasen. Sobald der Zug im Bahnhof von Sendai eingelaufen ist, werden alle aussteigenden Passagiere von freundlichem Reinigungspersonal (meistens Frauen) mit Verbeugung begrüßt. In offen gehaltene Plastiktüten können sie ihren Müll werfen. Dann wird der Zug für wenige Minuten geschlossen, damit das Reinigungspersonal seine Arbeit aufnehmen kann. In Windeseile sind alle Sitze auf die neue Fahrtrichtung ausgerichtet. Die wartenden Fahrgäste haben sich schon vor Einfahrt des Shinkasen in einer Reihe an den Einstiegsstellen aufgestellt, die auf dem Bahnsteig markiert sind. Der Zug hält so, dass genau an diesen Stellen die Türen der Waggons sind. Es gibt beim Einstieg kein Drängeln und Rennen, alles läuft völlig entspannt und ohne Stress ab. Meint man, in einem der relativ wenigen unreservierten Waggons keinen Sitzplatz mehr zu bekommen, wartet man einfach auf den nächsten Zug und ist dann unter den ersten in der nächsten Schlange.
An Komfort ist der Shinkansen nicht zu überbieten. Die Sitze sind bequem und der Abstand zu den Vordersitzen ist größer als bei der DB. Neben den Toiletten gibt es im Waggon auch noch praktischerweise ein Pissoir. Die Türe braucht nicht verschlossen zu werden, weil man durch das Glas sehen kann, ob hier gerade jemand"beschäftigt" ist. Die Waschgelegenheiten sind offen, d.h. man kann sich auch schon mal die Hände waschen, ohne auf die Toilette gehen zu müssen. In jedes Waschbecken ist ein automatischer Seifenspender eingebaut. Die Hände werden ebenfalls über dem Waschbecken mit einem Föhn getrocknet.
Bevor der Zugführer den Waggon (alles Großraumwagen) betritt, nimmt er die Mütze ab und verbeugt sich, beim Verlassen geht er nach einer erneuten Verbeugung nach rückwärts durch die Türe. Das kann man alles für übertrieben halten, aber es spiegelt sehr viel von dem wider, was in der japanischen Gesellschaft so stark ist, nämlichen dem anderen immer mit Höflichkeit und Freundlichkeit begegnen. Mein Eindruck ist, dass sich das Personal der JR hundertprozentig mit seiner Arbeit identifizieren kann und teilnimmt am großen Erfolg des Unternehmens.
5 Kommentare:
I can't read your blog but I like your photos.
I second Tornadoes28's comment. Your photo's are crisp, colorful, and capture the feel of the location. That Shinkansen looks FAST!
貴方のサイットはめっちゃかっこいと思います! でも、読みにくい! どうして、日本へ行ってんか? 会社か見物でっか? 貴方の写真はトテきれくて面白いと思います。
有難う。
まっと、Matt、 真秀
Hi Tornadoes28's, hi Matt,
thank you so much for your compliments. Both your blogs are great and I like to read it.
If you try the Google translator maybe you can understand what I wrote. My diary is still in progress. Have a lot to tell!
I'll give it a try.
ためしてみたい!
まっとさんへ、貴方は 大阪の かた ですか。。貴方の 日本語 は すばらしい です ね。
私は 日本語 は 上巣 あまり しません。でも 2009 年 十月 に にほんご の しけん を したい です。
お げんき で
アクセル
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