Samstag, 31. Oktober 2009

Das Ende der Samurai in Aizu-Wakamatsu








Dienstag, 15.09.2009


Heute mache ich meine erste kleine "Alleinreise" in meinem diesjährigen Japanurlaub.

Tetsuo hat mir empfohlen, nach Aizu-Wakamatsu zu fahren, um dort die berühmte Burg und Samuraihäuser anzusehen. Für die Übernachtung hat er für mich per Internet ein Zimmer im Fujimi Ryokan in Aizu gebucht.
Zu meiner Reisevorbereitung gehört weiter ein exakt von ihm ausgearbeiteter Fahrplan für Hin- und Rückfahrt mit jeweiligen Alternativen für den Fall, dass etwas schief geht oder ich länger irgendwo verweilen möchte.

Zunächst muss ich mit dem Shinkansen fahren. Mit meinem Japan Rail Pass werde ich höflich durch die Sperren im Obergeschoss des Bahnhofs Sendai gebeten. Die Züge werden in der Lobby und auf den Bahnsteigen neben Japanisch auch in Englisch angezeigt, so dass man eigentlich nicht in den falschen Zug steigen kann.

Ich muss den Shinkansen nach Tokio nehmen und in Koriyama umsteigen. Noch bin ich nicht völlig mit dem Shinkansenbetrieb vertraut, denn offensichtlich bin ich in einen Waggon für reservierte Sitzplätze eingestiegen. Der dienstbeflissene Schaffner muss mir das am Gesicht angesehen haben, denn als einziger Fahrgast in dem nur zu einem Viertel besetzten Waggon werde ich kontrolliert und auf einen anderen Sitz verwiesen. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Ich möchte aber gleich hinzufügen, dass dieser Vorfall der einzige war, in denen mir Japaner nicht mit äußerster Höflichkeit, Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit begegnet sind.

In Koriyama muss ich umsteigen und einen Lokalzug nach Aizu-Wakamatsu nehmen. Sicherheitshalber frage ich einen der wartenden Fahrgäste: "Kono densha wa Aizu-Wakamatsu he ikimasuka?" (fährt dieser Zug nach Aizu-Wakamatsu?) und bekomme ein freundliches "hai, ikimasu" (ja, er fährt dort hin) zur Antwort.

Aizu-Wakamatsu liegt in den wunderschönen Bergen von Zentralhonshu und auf der Fahrt dorthin werden die Täler immer enger und die Berge höher. Überall sind Reisfelder als große oder keine gelbe Flächen zu erkennen. Manche Felder sind schon abgeerntet und die Reisbündel sind auf Holzböcken zum Trocknen aufgehängt. Manchmal wartet der Zug an einem Bahnhof, um den Gegenverkehr vorbeizulassen, denn die Strecke ist größtenteils einspurig. Es ist für mich immer ein kleines Wunder, wie dennoch 100% Pünktlichkeit erreicht werden kann.

Vor dem Bahnhof in Aizu stehen Busse, darunter auch Touristenbusse, die die Sehenswürdigkeiten der Stadt anfahren. Fahrpläne gibt es auch auf Englisch, was immer ein Zeichen dafür ist, dass auch ausländische Touristen den Ort besuchen. Es sind alte, ausgediente Busse, die liebevoll restauriert und mit auffälligen Farben bemalt worden sind, so dass man sie immer sofort erkennen kann.

Zuerst lasse ich mich zur Burg fahren, die Tsurugajo (Kranichburg) heisst. Das ursprüngliche Gebäude, erbaut 1384 von den Fürsten von Aizu, galt als stärkste Festung in Nordostjapan. In Aizu-Wakamatsu und um diese Burg fanden nach der von den Amerikanern erzwungenen Öffnung Japans nach 200 Jahren selbstgewählter Isolation heftige Kämpfe statt. Die Stadt war einst Zentrum der einflussreichen Matsudaira Sippe. Diese kämpfte 1868 auf Seiten des Tokugawa Shogunats gegen die kaiserlichen Meji-Truppen (in Wikipedia habe ich ein Foto von jungen Samurais aus dieser Zeit gefunden, ein sehr interessantes Dokument). Die mit Wassergräben und dicken Steinmauern gut gesicherte Burg hielt einen Monat lang den kaiserlichen Soldaten stand. Von einem nahegelegenen Hügel sahen 20 Söhne der Samurais im Alter von 14 bis 16 Jahren, genannt "weiße Tiger" (Byakkotai) die brennende Burg und dachten, die Schlacht sei verloren. Gemeinsam begingen sie rituellen "Seppuku" (http://http//de.wikipedia.org/wiki/Seppuku). Doch die Schlacht war noch nicht verloren und der Kampf dauerte an. Schließlich siegte doch die Meji Regierung und ließ die Burg 1874 niederbrennen. In Aizu-Wakamatsu wurde aber das Andenken an die getöteten Samurai immer hoch gehalten und für die Söhne auf dem Selbstmordhügel Rimoriyama ein Museum eingerichtet. Dort sind auch Gedenksteine für jeden der getöteten Jungen zu besichtigen.

Durch eine private Initiative wurde die Burg im Jahre 1965 nach alten Vorlagen und Fotografien wieder aufgebaut. Sie ist heute ein Museum. In dem weitläufigen Park ist auch ein Teehaus wiederaufgebaut worden, in dem man für wenig Geld eine Teezeremonie bekommen kann.



Zu Fuß gehe ich weiter zum Heilkräutergarten (Oyakuen), der in der Nähe liegt. Auf dem Weg dorthin komme ich an einem Blumenladen vorbei, vor dem wunderschöne Bonsai zum Verkauf stehen.




Oyakuen wurde im 17. Jahrhundert angelegt. Es ist ein typisch japanischer Garten. Es sind nur ganz wenig Besucher da, so dass man die Stille genießen und die kunstfertige Anlage bewundern kann. Nichts ist natürlich, aber nichts sieht aus wie künstlich. In dem großen Teich schwimmen riesige Kois, schwarze, goldfarbene, rote. Sie folgen den Besuchern auf ihrem Gang um den See. An einer Stelle kann man Futter kaufen. Natürlich füttere ich auch. Unglaublich, wie schnell sich hier alle Kois versammeln und ihre Mäuler aufsperren, als warteten sie darauf, dass man ihnen Futter hineinwirft. Einige Enten sind auch plötzlich da. Im Kampf um das Futter sind sie meistens schneller als die Kois.

Mit dem Bus fahre ich zurück zum Bahnhof, um mich auf die Suche nach dem Fujimi Ryokan zu machen, aber davon erzähle ich im nächsten Post.







Montag, 26. Oktober 2009

Japan Rail Pass und Shinkansen











Jetzt möchte ich Euch etwas über den Japan Rail Pass berichten.

Japan Rail, abgekürzt JR, ist die größte der japanischen Eisenbahnen. Es gibt noch einige kleinere, private Bahnen, die aber vorwiegend im regionalen Bereich fahren.
Als Ausländer kann man sich in der Heimat einen Gutschein für den Japan Rail Pass kaufen und zwar für eine, zwei oder drei Wochen. Ich habe diesmal einen für drei Wochen gekauft. Kosten: 450 €. Das erscheint viel, aber die Bahnpreise in Japan sind sehr hoch. Da ich in den 3 Wochen fast nur unterwegs war und sehr lange Strecken zurückgelegt habe, hat er sich mehr als rentiert. Allein die Fahrten von Beppu nach Sendai und Sendai nach Hokkaido wären schon teurer gewesen, als der Pass. Also eine gute Einrichtung!

Bis auf die allermodernsten und schnellsten Züge, z.B. den Nozomi, kann man mit dem JRP mit allen Zügen fahren. Natürlich und gerade mit dem Shinkansen, der in etwa mit unserem ICE vergleichbar ist.

Wenn ich über meine Erfahrungen mit der japanischen Bahn berichte, so sage ich vorweg:
Wer einmal in Japan mit dem Zug gefahren ist, möchte nie wieder Deutsche Bahn fahren!
Es fängt an mit der Pünktlichkeit. Nach den Zügen der japanischen Bahnen kann man die Uhr stellen, aber nicht den Minutenzeiger, sondern den Sekundenzeiger! In Wikipedia habe ich gelesen, dass die Pünktlichkeit der Shinkasen international konkurrenzlos ist. Alle Shinkansenzüge zusammengerechnet fahren pro Tag unter 5 Minuten Verspätung ein. Hat ein Lokführer mehr als 15 Sekunden Verspätung, muss er sich schriftlich verantworten.

Der Ticket- und Reservierungsschalter im Bahnhof von Sendai ist immer voll besetzt. Etwa 12 Angestellte kümmern sich freundlich um deine Anliegen. Nie habe ich ein mürrisches oder unfreundliches Gesicht gesehen. Selbst bei schwierigen und langwierigen Bestellungen (unser Ticketkauf und die Reservierungen für die Fahrten nach und in Hokkaido waren dafür ein typisches Beispiel) bleiben die jungen Angestellten freundlich, höflich und immer hilfsbereit. Und das habe ich überall erlebt. Man wünscht manchem deutschen Bahnbeamten mal ein einwöchiges Praktikum in Japan, um dort zu lernen, was Kundenfreundlichkeit heißt.

Der Shinkansen fährt auf einem eigenen Bahngleis, also getrennt vom Regional-, Nah- und Güterverkehr. Das Gleisbett ist häufig aufgeständert verlegt, man hat dadurch einen völlig freien Blick auf die Landschaft und die Städte, die angefahren werden. In den großen Bahnhöfen sind Schranken auf dem Bahnsteig, die erst nach Stillstand des Zuges geöffnet werden. Damit sind unbeabsichtigte Unfälle ausgeschlossen. Obwohl Japan neben Finnland die höchste Selbstmordrate in der Welt hält, werfen sich die potentiellen Selbstmörder nicht vor den Zug!

Seit der Einführung des Shinkansen im Jahre 1964 (pünktlich zu den olympischen Sommerspielen in Tokio) ist es zu keinem Unfall mit Todesfolgen gekommen und dies in einem Land, das als extrem erdbebengefährdet bekannt ist.

Zwischen Sendai und Tokio verkehrt in kurzen Abständen der Tohoku Shinkasen. Sobald der Zug im Bahnhof von Sendai eingelaufen ist, werden alle aussteigenden Passagiere von freundlichem Reinigungspersonal (meistens Frauen) mit Verbeugung begrüßt. In offen gehaltene Plastiktüten können sie ihren Müll werfen. Dann wird der Zug für wenige Minuten geschlossen, damit das Reinigungspersonal seine Arbeit aufnehmen kann. In Windeseile sind alle Sitze auf die neue Fahrtrichtung ausgerichtet. Die wartenden Fahrgäste haben sich schon vor Einfahrt des Shinkasen in einer Reihe an den Einstiegsstellen aufgestellt, die auf dem Bahnsteig markiert sind. Der Zug hält so, dass genau an diesen Stellen die Türen der Waggons sind. Es gibt beim Einstieg kein Drängeln und Rennen, alles läuft völlig entspannt und ohne Stress ab. Meint man, in einem der relativ wenigen unreservierten Waggons keinen Sitzplatz mehr zu bekommen, wartet man einfach auf den nächsten Zug und ist dann unter den ersten in der nächsten Schlange.

An Komfort ist der Shinkansen nicht zu überbieten. Die Sitze sind bequem und der Abstand zu den Vordersitzen ist größer als bei der DB. Neben den Toiletten gibt es im Waggon auch noch praktischerweise ein Pissoir. Die Türe braucht nicht verschlossen zu werden, weil man durch das Glas sehen kann, ob hier gerade jemand"beschäftigt" ist. Die Waschgelegenheiten sind offen, d.h. man kann sich auch schon mal die Hände waschen, ohne auf die Toilette gehen zu müssen. In jedes Waschbecken ist ein automatischer Seifenspender eingebaut. Die Hände werden ebenfalls über dem Waschbecken mit einem Föhn getrocknet.

Bevor der Zugführer den Waggon (alles Großraumwagen) betritt, nimmt er die Mütze ab und verbeugt sich, beim Verlassen geht er nach einer erneuten Verbeugung nach rückwärts durch die Türe. Das kann man alles für übertrieben halten, aber es spiegelt sehr viel von dem wider, was in der japanischen Gesellschaft so stark ist, nämlichen dem anderen immer mit Höflichkeit und Freundlichkeit begegnen. Mein Eindruck ist, dass sich das Personal der JR hundertprozentig mit seiner Arbeit identifizieren kann und teilnimmt am großen Erfolg des Unternehmens.

Sonntag, 25. Oktober 2009

MOA in Atami





























Samstag, 12.09.2009
















Das Frühstück ist wieder sehr reichlich und lecker. Selbstverständlich nehmen wir zuvor das obligatorische Bad.







Der freundliche Besitzer der Pension Kakinoki bringt uns zum Bahnhof und von dort aus fahren wir mit dem Lokalzug nach Atami. Atami ist eine mittelgroße, sehr lebhafte Onsenstadt auf der Halbinsel Izu.

Mit dem Bus fahren wir hinauf zum Museum of Art (MOA), auf japanisch: Bijutsukan. Es ist ein modernes Gebäude, das oben auf dem Berg liegt. Der Eingang ist aber etwa 100 m tiefer und so fährt man mit vier langen Rolltreppen hinauf. Die Farben, in denen die großen Röhren erstrahlen, wechseln ständig. Dazu hört man leise esoterische Musik. Es ist großartig und sehr eindrucksvoll. Die Fotos von dem grandiosen Aufgang hoch zum Museum habe ich nicht selbst gemacht, sondern im Internet gefunden. Aber ich habe ein Video davon gemacht, das ich hier einstellen werde, wenn ich die Software zum Bearbeiten habe.

Leider ist ein Stockwerk nicht zugänglich, weil eine neue Ausstellung vorbereitet wird, aber das, was wir betrachten können, ist sehr schön: antike Kunst aus China und Japan, eine große römische Amphore, wunderschön verziert, viele Krüge aus unterschiedlichen Epochen, Wandbilder aus der Edo-Zeit. Alles sehr großzügig und beeindruckend präsentiert.

Ich kaufe im Museumshop 3 Postkarten von japanischen Künstlern, die ich Euch hier zeigen möchte.

Zurück in der Stadt bummeln wir durch die Einkaufsstraßen. Überall sieht man Läden mit getrockneten Fisch, eine Spezialität von Atami. Tetsuo kauft Fisch für seine Familie, der vom Geschäft gleich versandfertig verpackt und zur Post gebracht wird. Welch ein Service! Natürlich kaufen wir auch Fisch für uns, denn morgen fahren wir nach Sendai.

Nach dem wieder sehr guten Frühstück verlassen wir die freundliche Pension, in der wir so herzlich aufgenommen worden sind, nicht ohne zuvor noch das obligatorische Foto zu machen.



Samstag, 24. Oktober 2009

Pension zum Kakibaum




Freitag, 11.09.2009


Von Shizuoka auf die Halbinsel Izu ist es nicht mehr sehr weit. Wir fahren mit dem Lokalzug, müssen zweimal umsteigen. Auf der Fahrt können wir manchmal den Fujisan sehen, der aber immer etwas im Dunst liegt.

In Futo, einem kleinen Ort an der Pazifikküste, wollen wir bis zum Sonntag bleiben.

Am Bahnhof werden wir vom Besitzer der Pension "Kakinoki", auf Deutsch: Kakibaum, abgeholt. Es ist nicht weit zur Pension, die in einem neuen Haus an der Straße zum Hafen liegt. Sie ist erst 2 Jahre alt. Die Besitzer kommen aus Tokio und haben sich die Pension als Alterssicherung erbaut.

Die Einrichtung ist sehr schön mit Holz getäfelt, die Zimmer sind groß und mit Tatamimatten ausgelegt. In der Pension gibt es nur 4 Gästezimmer. Jedes Zimmer hat einen Namen, der auf ein Holztäfelchen gemalt ist. Unser Zimmer heißt "Kouzu" und man hat von ihm aus einen schönen Blick über die gegenüberliegende Straßenseite hinweg auf das Meer. Es ist im typisch japanischenStil eingerichtet: Tatami Matten aus fem Boden, viel helles Holz, sehr geräumig. Schließlich muss es Platz bieten für 4 Futons.



Geht man ins Onsen, nimmt man das Täfelchen von der Wand und hängt es an die Türe zum Bad. So weiß jeder, dass das Bad besetzt ist und wer gerade badet. Es gibt 2 Onsen in der Pension, eins im Haus, das andere im Freien. Das Wasser ist sehr heiß und kommt aus einer eigenen Quelle. Im Zimmer liegt eine Wasseranlyse aus. Tetsuo erklärt mir, dass das Wasser sehr gut ist.

Der Hammer ist aber der Yuugohan am Abend: Sashimi direkt vom Meer, morgens gefangen, eine große Garneele, gekochte Zwiebeln in Tomatensauce, in Sojasauce gebratener Fisch, Gemüse aus dem Garten der Besitzer, Tempura mit Goya, einer bitterscharfen Frucht, an die ich mich erst noch gewöhnen muss, die aber dann sehr gut schmeckt, große Muschel mit wunderschönem Gehäuse (ich bekomme sie nach dem Essen für meine Enkeltöchter geschenkt). Schließlich Suppe, in der der Garneelenkopf mitgekocht wird und Reis. Am Schluss noch selbstgemachtes Eis, das alles in den Schatten stellt, was ich bisher an Eis in Japan gegessen habe.

Die Wirtin taut etwas auf und fragt woher ich komme. Ich freue mich, dass ich schon besser Japanisch reden kann. Von einer richtigen Konversation bin ich aber noch weit entfernt.

Freitag, 16. Oktober 2009

Guten Morgen Fujisan







Freitag 11.09.2009



Der Abschied von der sympathischen Besitzerin des Daikokuya mit der Reibeisenstimme fällt uns schwer. In Kannawa haben wir uns so wohl gefühlt.

Die Entscheidung, auf der Fahrt nach Norden, Richtung Sendai, in Shizuoka Station zu machen, fällt ziemlich spontan. Ich hatte beiläufig gesagt, dass ich noch nie den Fujisan in Wirklichkeit gesehen habe. Da wir sowieso auf die Halbinsel Izu fahren wollen, bot sich diese Stadt mit ihrer berühmten Aussicht auf den Fuji an.

Doch zuerst müssen wir nach Oita fahen, weil in Beppu mein Japan Rail Pass nicht aktiviert werden kann. Dann fahren wir mit dem Shinkansen, dem berühmten superschnellen Zug. Die Fahrt dauert 7 Stunden. Wir unterqueren das Meer zwischen den Inseln Kyushu und Honshu im Tunnel. Von der schönen Landschaft, die sich uns auf Honshu zeigt, bekomme ich nicht allzuviel mit, da ich meistens schlafe.

Quartier für heute ist das Nippondaira Hotel, weit oben auf dem Berg, mit herrlichem Blick auf die Stadt und den Fujisan. Die Zimmer mit Sicht auf den Fujisan sind teurer, aber das hindert uns nicht, weil das ja gerade der Anlass dafür ist, hier Station zu machen.

Der Fujisan ist der heilige Berg der Japaner und viele pilgern im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal auf seinen Gipfel. Es ist ein noch aktiver Vulkan, allerdings schon sehr lange untätig und uns allen aus hunderten von gemalten oder fotografierten Ansichten bekannt. In der westlichen Welt ist er als Fujiyama (Fujiberg) bekannt, die Japaner nennen ihn aber Fujisan und dieser Sprachregelung schliessen wir uns an. Es ist Japans höchster Berg und mit 3776 m deutlich höher als die Zugspitze. Bis auf die Sommermonate trägt er die charakteristische Schneehaube über dem Gipfel.

Doch heute will er sich uns nicht zeigen. Die Bucht über Shizuoka ist dunstig und nur ganz vage kann man hoch in den Wolken den Fujisan sehen.

Am nächsten Morgen ist die Sicht auf ihn besser und er erhebt sich majestätisch über die Wolken. Der Anblick ist faszinierend.

Auf den Fotos seht Ihr ihn ganz oben von mir fotografiert. Darunter sind Postkartenansichten, die uns im Hotel geschenkt wurden. Wie ihr seht, auch nachts ein erhebender Anblick.






Donnerstag, 15. Oktober 2009

Teezeremonie und warum ich doch keinen Fugu aß
















Usuki ist ein alter hübscher Ort.

Zurück im Ort machen wir einen Spaziergang durch die alten Straßen und Gassen. In der Hacho Oji, einer kleinen Einkaufsstraße, reiht sich Laden an Laden. Im ältesten Geschäft Japans für Sojasaucen essen wir leckeres Eis und schauen dem Inhaber beim Packen von Paketen zu. Sein Geschäft muss einen guten Ruf haben, denn der junge Mann, der wenig später mit dem Auto kommt, um die Pakete abzuholen, hat einiges zu tun. Vor vielen Geschäften liegen Plastiktüten voll mit Kabosu (kleine grüne Limetten), eine Spezialität der Region.

Durch enge Gassen und vorbei an Tempeln geht es eine Anhöhe hoch. Oben wurde ein ehemaliges Samuraihaus in ein Teehaus umgewandelt. Die Besitzerin hat den Raum, in dem wir unsere Teezeremonie genießen, mit hübschen Kunstgegenständen eingerichtet. Der Machatee und die dazu gereichte Süßigkeit sind von edler Qualität. Wir kommen mit der Frau ins Gespräch und sie zeigt uns den von ihrem Mann liebevoll gepflegten Garten, von dem aus man einen sehr schönen Blick hinunter in die Stadt hat.

Unser Spaziergang führt uns wieder hinunter. In der historischen Nioza Gasse scheint das alte Japan wieder auferstanden zu sein. Tetsuo erzählt mir, dass die Gasse oft als romantische Kulisse für Soaps und Liebesfilme dient.

Bis zur Meji Restauration in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Region von der Familie Inaba beherrscht. Das ehemalige Wohnhaus der Familie mit 3500 qm Gartengrundstück ist heute offen zugänglich. Beim Durchschreiten des Hauses, das nach allen Seiten geöffnet und dessen Innenräume durch Schiebetüren vergrößert oder verkleinert werden können, kann man sich das Leben in früheren Zeiten gut vorstellen.


Inzwischen ist es dunkel geworden und der Magen meldet sich. Von Tetsuo erfahre ich, dass man in Usuki sehr preiswert guten Fugu essen kann. Es gibt schon für 3000 YEN (etwa 21 €) Fugugerichte. Doch ich zögere. Zwar weiß ich, dass Fugu nur von Köchen mit einer besonderen Lizenz für diesen Fisch zubereitet werden darf, doch fehlt mir in diesem Augenblick das volle Vetrauen. Später habe ich es bereut, dass ich zu zaghaft war. Nun denn, ein weiterer Grund, um wieder nach Japan zurückzukehren.


Wir entscheiden uns für herkömmliche Kost und essen in einem der typischen alten japanischen Restaurants am niederen Tisch. Es ist für mich immer ein Problem, meine alten Knochen in die richtige Lage zu bekommen und ich bewundere die Japaner, vor allem die älteren, wie leicht sie sich aus der Stehposition in den Schneidersitz begeben und vor allem daraus wieder aufstehen.


Die Hähnchenkeule, aufgeschnitten und entbeint, mit diversen Gemüsen, schmeckt gut. Dazu einen halben Liter guten japanischen Biers, denn die langen Spaziergänge in der Hitze haben durstig gemacht.
Müde, aber voll mit schönen Eindrücken fahren wir nach Beppu zurück.











Dienstag, 13. Oktober 2009

Usuki und die steinernen Buddhas




Nachdem ich den Jetlag gut überstanden und mein Schlafdefizit wieder aufgeholt habe, fahre ich mit der Berichterstattung über meine vielen Reisen fort. Da ich während meines Japanaufenthaltes auch ein ausführliches handschriftliches Tagebuch geführt habe, greife ich jetzt darauf zurück.


Donnerstag, 10.09.2009

Unser Frühstück im "Daikokuya" findet wie immer im Freien statt und die Zutaten, wie Würstchen und Eier, werden im Dampf gekocht.

Wir wollen heute die Seki-Butsu-Statuen (Steinbuddhas) in Usuki, einem kleinen Ort südlich und unweit von Beppu, besuchen.

In meinem Vis-À-Vis Reiseführer ist den Steinbuddhas eine halbe Spalte gewidmet und das ist gut so, sonst wäre der Ort wahrscheinlich von Touristen überströmt.

Mit dem Lokalzug sind wir bald in Usuki. Es ist sehr heiß und das erstemal leide ich unter der Hitze. Oder sind es die Nachwehen des Jetlags?

Mit dem Bus fahren wir hinaus zu den Buddhas, die außerhalb des Ortes in die Felsen gehauen sind. Niemand weiß, wer sie erschaffen und wer sie in Auftrag gegeben hat. Sie werden auf die späte Heian- und frühe Kamakura-Periode datiert, das heißt, sie sind etwa 800 bis 900 Jahre alt. Die Statuen haben Kriege und viele Erdbeben überstanden und sind in den letzten Jahren fachgerecht restauriert worden, wie man den großen Informationstafeln entnehmen kann.

An verschiedenen Stellen und auf unterschiedlicher Höhe, in einem Bambus- und Mischwald, blicken die Buddhas seit Jahrhunderten auf die Menschen, die staunend vor ihnen stehen. Es sind kaum Besucher da und die friedliche Ruhe, die hier herrscht, nur unterbrochen vom Zwitschern der Vögel und dem quietschenden Geräusch der durch den Wind sich aneinanderreibenden Bambusstangen, erfasst uns. Mit unseren Gedanken beschäftigt, gehen wir die Treppen und Wege wieder hinab ins moderne Japan.













zurück


Am Sonntag bin ich um 21.55 Uhr von Tokio nach Paris und von dort weiter nach Münster geflogen. Gestern Morgen bin ich wieder in Münster angekommen. Der Flug mit Wartezeiten war diesmal sehr lang.

So sehr ich mich freue, meine Familie wieder in die Arme schließen zu können, so schwer fiel mir der Abschied von Japan, das ich auf dieser Reise noch viel bewusster erleben konnte als bei meiner ersten.

Als wir Passagiere des Fluges von Sendai nach Tokio alle im Shuttlebus saßen, um zum Terminal gefahren zu werden, stand oben in der geöffneten Tür des Flugzeuges unsere sympathische Flugbegleiterin und verneigte sich so lange, bis unser Bus vorbeigefahren waren. Das war mein letzter bleibender Eindruck von Japan.

Als ich im Flughafen Charles de Gaulle in Paris lange mit dem Koffer an einem defekten Laufband entlangging, bei der Passkontrolle die gelangweilten und unfreundlichen Gesichter der jungen Beamten sah und mir auf der Toilette fast die Klobrille entgegengekommen wäre, spätestens da wusste ich, dass ich wieder in Europa angekommen war.

Samstag, 10. Oktober 2009

Doumo arigatou gozaimashita

Es ist Sonntag, 10.00 Uhr. Der Koffer ist gepackt, um 16.00 Uhr geht mein Flug nach Tokio und von dort geht es heute Abend weiter ueber Paris nach Muenster.

Es war eine wunderschoene Zeit、Aber auch die schoenste Zeit geht einmal zu Ende.

Jetzt moechte ich mich bedanken, bei allen, die mir diesen Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Das ist an erster Stelle mein Freund Tetsuo, ohne den meine Sehnsucht nach diesem Land, seiner Kultur und seinen Menschen ein Wunschtraum geblieben waere.

Ich bedanke mich bei seiner Familie, seiner Mutter Tomikosan, seiner Schwester Maikosan mit Mann Nobuakisan und Toechtern Yukkachan und Mizukichan und bei seinem Bruder Akiosan mit Frau Hiromisan mit Tochter Chihirosan und Sohn Yamatokun. Alle haben mich sehr herzlich empfangen und wir hatten gemeinsam viel Spass miteinander.

Mein Dank gilt auch Hoshidosan und seiner sympathischen Frau fuer den unvergesslichen Tag und Abend in Matsushima und Shiogama.

Ich habe noch mehr japanischen Menschen zu danken, mit denen ich sehr schoene Begegnungen hatte. Über sie moechte ich in meinen weiteren Reiseschilderungen ebenfalls berichten.

Sobald ich wieder in Deutschland bin, werde ich die Berichterstattung ueber meine Reisen fortsetzen. Es lohnt sich also, hin und wieder in meinen Blog zu schauen!


日本 さようなら

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Taifun 18







Weil ich diese Woche gute Fortschritte mit dem Japanischlernen gemacht hatte, wollte ich am Mittwoch und Donnerstag zur Belohnung noch kleinere Ausfluege in die Umgebung machen. Das hat aber Taifun 18 verhindert.

In Japan haben die Stuerme keinen Namen, so wie in Europa oder den USA, sondern werden durchnummeriert. Taifun 18 ist der 18. in diesem Jahr!

Man befuerchtete, dass es ein ganz schlimmer Taifun werden sollte und gestern berichtete das NHK Fernsehen den ganzen Tag nur ueber die Schaeden, den er angerichtet hat und den erwarteten Verlauf.

Entsprechend den Prognosen entwickelte er sich in Richtung Sendai und Hokkaido. Gestern nachmittag kam er hier an - ich bin natuerlich den ganzen Tag im Haus geblieben, zumal es auch ununterbrochen geregnet hat - aber er war nicht so stark, wie befuerchtet. Grund: Sendai lag genau im Zentrum des Taifuns, wie man auf den Fotos, die ich vom Fernsehen gemacht habe, sehr gut erkennen kann. Das bedeutete, dass hier die Zentrifugalkraft am geringsten war, so dass sich dieser starke Orkan "nur" als leichter Sturm zeigte. Heute driftete er oestlich an Hokkaido vorbei zurueck in den Pazifik, von dem er hergekommen war.

Schlimm waren die Schaeden in Zentralhonshu, in der Region um Tokio, Osaka und Yokohama und vor allem in Hokkaido mit sehr starken Sturmfluten. Aber Gottseidank waren keine Toten oder Verletzten zu beklagen.

Heute scheint wieder dieSonne, als ob nichts gewesen waere.

Meinem Rueckflug am Sonntag von Sendai ueber Tokio und Paris steht also nichts entgegen.



Mittwoch, 7. Oktober 2009

Matsushima Goodwill Guide und Hoshidosan





































Jetzt moechte ich Euch etwas ueber den Matsushima Goodwill Guide, Herrn Hoshido (japanisch: Hoshidosan) erzaehlen.
Matsushima ist ein Ort an der Kueste, unweit von Sendai. 260 groessere und kleinere, bis sehr kleine, nur mit einer Pinie bewachsene Inseln, liegen in der Bucht von Matsushima und verleihen dem Ort seine Beruehmtheit. Man sagt, dass Matsushima eine der drei schoensten Orte von Japan ist. Folglich kommen viele einheimische und auslaendische Touristen in den Ort, um Eine Rundfahrt um die vielen kleinen Inseln zu machen, von den Huegeln die einmalige Aussicht geniessen und den sehr guten frischen Fisch essen.

In Matsushima gibt es eine Einrichtung, die es wahrscheinlich nur in Japan geben kann. Einwohner von Matsushima erklaeren sich freiwillig bereit, Auslaendern beim Sprachstudium und bei sonstigen Problemen des Alltags zu helfen. Diese Hilfe ist voellig umsonst und es fallen nur diejenigen Kosten an, die einem Goodwill Guide bei der Betreuung von Auslaendern entstehen, z.B. Fahrtkosten. Jetzt mal im Ernst, koennt Ihr Euch so etwas auch fuer Deutschland vorstellen? Ich nicht.

Vor drei Jahren hat Tetsuo bei den Matsushima Goodwill Guides angefragt und Hoshidosan hat sich bereit erklaert, mir beim Japanischlernen zu helfen. So hatte ich gewissermassen einen Privatlehrer, der zwei bis dreimal in der Woche zu mir nach Hause gekommen ist. Hoshidosan hat wie ich seine berufliche Taetigkeit beendet. Er hat als Ingenieur bei Sony gearbeitet, spricht Englisch, Deutsch und Koreanisch und ist ein weltoffener und sehr erfahrener Mann.
Ich erinnere mich sehr gerne an meine ersten Kanjischreibuebungen mit Hoshidosan. Er musste viel Geduld aufbringen, denn die weichen, ausschwingenden Bewegungen, mit denen Japaner schreiben - ueblicherweise mit dem Pinsel und schwarzer Kalligraphietinte - gingen mir nicht so recht von der Hand und fallen mir heute auch noch schwer. Aber er war sehr geduldig und erklaerte mir immer wieder die Grundregeln. Er kritisierte nie, hatte aber beim Lob Abstufungen, aus denen ich erkennen konnte, ob ich meine Schreibuebung verbessern musste.

"Gut", bedeutete: es geht noch besser und "Sehr gut": jetzt bin ich zufrieden.
Wir hatten zusammen viel Spass und Hoshidosan gab mir auch Tipps, was es in Sendai Schoenes zu besichtigen gibt.
In den vergangenen 3 Jahren hatten wir immer Brief- und Mailkontakt und so war es fuer mich selbstverstaendlich, ihn anzurufen, als ich wieder in Sendai war. Ich fragte ihn, ob er mir Matsushima zeigen wuerde und er war sofort einverstanden.
Puenktlich erwartete er mich am Bahnhof Matsushima Kaigan. Die Wiedersehensfreude beiderseits war gross. Hoshidosan lud mich zu einem Rundgang ein. Matsushima ist eine sehr lebhafte kleine Stadt und es machte Spass, neben den kulturellen Einrichtungen aus alter Zeit und der wunderschoenen Landschaft auch das quirlige Leben in der City zu beobachten.

Als erstes fuehrte mich Hoshidosan zu einem kleinen Tempel, Godai-do, der auf einer nahen kleinen Insel liegt und ueber eine dieser wunderschoenen japanischen roten Holzbruecken mit der Stadt verbunden ist. Es ist ein sehr beliebter Ausflugsort, weil der Tempel an der Inselspitze steht und man von hier aus eine faszinierende Aussicht auf die Bucht hat.
Auf dem Weg zur Hauptattraktion der Stadt, dem Zuigan-Jj Tempel, sahen wir viele in den Felsen gehaueneMeditationshoehlen, etwa 1000 Jahre alt und Buddhastatuen. Der Zuigan-ji, ein Zen Tempel, wurde 824 (!) errichtet. Die Tempelanlage, so wie wir sie jetzt sehen, wurde von dem grossen Herrscher ueber die Region, Date Masamune, Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Der Haupttempel wird zur Zeit aufwendig restauriert und ist nicht zugaenglich. Dafuer aber der sehr interessante Tempelgarten. Sah ich hier doch zum erstenmal in Japan einen Rosengarten, wie wir ihn in Europa kennen. Die Verbindung des bluehenden Rosengartens mit einem Zen-Steingarten, hatte ihren besonderen Charme.
Sehr sehenswert war der Kanran-tei Teepavillon. Toyotomi Hideyoshi, der grosse Shogun, liess ihn in Kyoto, der damaligen Hauptstadt Japans errichten und schenkte ihn Date Masamune. Desswen Sohn, Date Tadamune, liess den Pavillon nach Matshushima bringen und dort unveraendert aufbauen. Auf dem Foto, das ich von einer japanischen Website uebernommen habe (http://www.miyagitheme.jp/), kann man gut erkennen, dass man bei geoeffneten Schiebetueren in voelligem ontakt zur Natur ist. Mit etwas Fantasie kann man sich gut vorstellen, wie schoen damals eine Teezeremonie in diesem Pavillon gewesen sein muss. Und Hoshidosan und ich liessen es uns nicht entgehen, hier an einer Teezeremonie teilzunehmen. Der (absolut gruene) Tee aus kostbarem Teepulver und die gereichte Suessigkeit, farblich dazu passendes Mochi, waren die passende Untermalung zum Blick auf die Natur. Waehrend unseres Aufenthaltes dort wurde der Teepavillon und der Garten davor hergerichtet fuer eine abendliche Attraktion: Teezeremonie im Mondlicht. Waehrend 3 Tagen zur Vollmondzeit kann man hier Tee im Mondschein geniessen. Allerdings war es am Tag meines Besuches in Matsushima stark bewoelkt.

Auf der kleinen Insel Oshima, ebenfalls ueber eine Bruecke (Foto) erreichbar, kann man ringsum in den Fels gehauene Meditationshoehlen sehen.
Schliesslich brachte uns Hoshidosan auf einen Huegel, um von dort aus den einmaligen Blick auf die Bucht zu geniessen. Ich habe davon Fotos mit meiner alten Icarex gemacht. Wenn sie ordentlich geworden sind, werde ich sie noch hier einstellen.
Wir fuhren dann nach Shiogama, direkt neben Matsushima gelegen. Dort wohnt Herr Hoshido mit seiner Frau in einem sehr schoenen Haus mit Blick auf die Stadt. Frau Hoshido, sehr sympathisch, begruesste mich herzlich. Sie zeigte mir ihren Garten mit den vielen schoenen Blumen, darunter auch welche, die aus Samen aus Deutschland (eine kleine Aufmerksamkeit von mir) gewachsen waren. Auch sie spricht gut English, so dass wir uns gut verstaendigen konnten. Nach der Teezeremonie im Tatamizimmer fuhren wir in die Stadt. Das Ehepaar Hoshido lud mich in ein Sushirestaurant ein. Dazu muss man sagen, dass Shiogama einer der groessten Fischereihaefen Japans ist. Leider hatte der Fischmarkt schon geschlossen, als wir dort waren. Shushi-Fans, vergesst alles, was ihr bisher an Sushi gegessen habt, kommt nach Shiogama und lasst Euch mit dem frischesten Sushi, das man sich denken kann, verwoehnen!

Der Tag und der gemeinsame Abend mit Herrn und Frau Hoshido war einer Hoehepunkte meines Japanurlaubes.
Nach einer herzlichen Verabschiedung am Bahnhof von Shiogama fuhr ich wieder nach Sendai zurueck.
Da ich weiss, dass Hoshidosan auch diesen Blog liest, moechte ich mich noch einmal persoenlich bei ihm bedanken:
ほしどさん、 あんなと あなたの おくさんと 日は とても たのしくて すばらしかった です。どうも ありがとう ございました。







































Montag, 5. Oktober 2009

Taifun

Gestern habe ich viel Japanisch gelernt. Man wird hier ja nicht durch die taeglichen Ablaeufe abgelenkt.

Das Wetter ist auch nicht besonders. Seit Wochenende ist es staendig bewoelkt. Aber wir haben immer noch angenehme Temperaturen um 21 Grad.

Im Fernsehen berichten sie staendig ueber einen sehr starken Taifun, der sich vom Pazifik her Japan naehert. Er geht ueber Tokio und Sendai nach Hokkaido. In Sendai soll er am 09. und 10. Oktober sein. Ich hoffe, dass es am 11.10. wieder ruhig ist, sonst muss mein Rueckflug verschoben werden. Ich werde am Sonntag von Sendai nach Tokio fliegen und abends von dort ueber Paris nach Muenster. Komme am Montag Morgen in Muenster\Osnabrueck an.

JLPT4


Hallo liebe Leser,
bin vom Wochenendausflug mit Tetsuo nach Tazawako wieder zurueck. Auch darueber gibt es viel Interessantes zu berichten.
Doch jetzt ist erst einmal Lernen angesagt. In meiner letzten Woche in Japan muss ich mich auf die Japanischpruefung am 06.12. in Duesseldorf vorbereiten. Es ist die unterste Stufe (Level 4) des Japanese Proficiency Tests, der jedes Jahr zur selben Zeit durchgefuehrt wird. In Deutschland finden die Pruefungen nur in Duesseldorf, Stuttgart und Berlin statt.

Fuer Stufe 4 muss man 100 Kanji (das sind die Schriftzeichen), 800 Vokabeln beherrschen und einen Hoerverstaendnistest bestehen. Das ist im Augenblick noch mein Schwachpunkt und daran muss ich arbeiten.
Wenn mir dann noch Zeit bleibt, werde ich meine Reisebeschreibungen in chronologischer Reihenfolge wieder aufnehmen. Es gibt noch soviel schoenes zu zeigen!